GEDENKEN AN DIE OPFER DES ANSCHLAGS: HAZARA GIRLS AND WOMEN – WE STAND WITH YOU

TOPSHOT – A wall mural of women with a writing “Afghan women will not be silent anymore” is depicted along a street in Kabul on January 10, 2023. (Photo by Wakil KOHSAR / AFP) (Photo by WAKIL KOHSAR/AFP via Getty Images)

Am 30. September 2022 tötete ein Selbstmordattentäter im Kaaj Educational Center, einem Bildungszentrum im überwiegend von Hazara-Schiit*innen bewohnten Kabuler Stadtteil Dasht-e-Brachi, 54 (Angehörige der) Hazara und verletzte Hunderte weitere Menschen schwer. Die Explosion im Kaaj Educational Center ereignete sich, als zahlreiche Schülerinnen Probetests zur Vorbereitung auf die Hochschulaufnahmeprüfung ablegten.

Wir möchten an die Opfer des Anschlags erinnern und ihnen gedenken.

 

In den letzten Jahren wurden insbesondere Hazara-Mädchen und -Frauen Opfer von gezielten Anschlägen, sei es in einer Geburtenklinik oder in Bildungszentren. Darunter fallen zum Beispiel die Anschläge auf die Sayed Al-Shuhada-Oberschule, bei der Schätzungen vom Ammesty zufolge 85 Mädchen getötet worden sind und der sich jährende Anschlag auf das Kaaj Educational Center.

 

Die Situation der Mädchen und Frauen in Afghanistan ist prekär. In der jüngeren Vergangenheit wurden den Frauen und Mädchen in Afghanistan nahezu alle Rechte genommen und sie wurden mittlerweile fast gänzlich vom öffentlichen, gesellschaftlichen und politischen Leben ausgeschlossen. Insbesondere Mädchen der mehrheitlich schiitischen Volksgruppe der Hazara werden immer häufiger Opfer von Anschlägen und Gewalt.

 

In Deutschland muss afghanischen Mädchen und Frauen immer internationaler Schutz gewährt werden:
Geschlechtsspezifische Verfolgung muss als Verfolgungsgrund anerkannt werden. Die Anerkennung als ‘prima facie’-Flüchtlinge ist dafür eine gute mögliche Lösung, aber nicht die einzige Lösung. Die Anerkennung als ‘prima facie’-Flüchtlinge bedeutet, dass bei einer verfolgten Gruppe die Einzelfallprüfung, in der für gewöhnlich die Furcht vor Verfolgung individuell begründet werden muss, entfallen kann, um den Status eines Flüchtlings zu erhalten. Im Vergleich zu der in 2022 noch geringen Anerkennung, hat im Jahr 2023 die Anerkennung geschlechtsspezifischer Verfolgungsgründe durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge deutlich zugenommen, dennoch erhalten nicht alle weiblichen Asylsuchenden aus Afghanistan einen Flüchtlingsschutz.

 

Weitere Infos
https://www.amnesty.org/en/latest/news/2022/09/afghanistan-kabul-blasts-signal-utter-failure-of-taliban-to-protect-minorities/

 

Factsheet zum Runterladen und Ausdrucken

Zeitraum:
Vom 30. September bis Ende des Jahres 2023

Kontakt:
Fatima Fazly-Wilmsmeier + Frederik Pötting
info@amnesty-afghanistan.de

 

Aktionsvorschläge:

Pressearbeit
Schreibt eure lokale Presse an. Informiert diese über eure Aktivitäten. Schickt der Presse das Factsheet zu.

 

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Captions für Social Media
Vorgeschlagene Hashtags:

#HazaraGirl

#SpeakUpforAfghanWomen
#Standwithafghanistan
#dontforgetafghansitan
#letafghangirlslearn

Vorschläge für Tweets
Ihr könnt diese in Teilen oder ganz übernehmen. Ihr könnt auch eigene Tweets kreieren.

– Im Kaaj Educational Center in Dasht-e Barchi (West Kabul) sprengte sich am 30.09.2022 ein Selbstmordattentäter in die Luft. Zahlreiche junge Menschen starben, darunter viele Frauen.

– Seit der Machtübernahme der Taliban Mitte August 2021 ist die Zahl der Angriffe auf Zivilpersonen dramatisch gestiegen. Die meisten Anschläge richten sich gegen Hazara.

– Die Hazara bilden die drittgrößte ethnische Gruppe in Afghanistan. Auch die Taliban verüben immer wieder gezielte Angriffe auf Angehörige der Hazara.

– Die Taliban haben den Zugang zu Bildung, zum Arbeitsmarkt, zur öffentlichen und politischen Teilhabe für Frauen maximal eingeschränkt.

– Viele werden willkürlich verhaftet. Rechtliche Mindeststandards werden nicht eingehalten.

– In der Haft werden Frauen und Mädchen körperlich und psychisch misshandelt.

– Frauen und Mädchen werden zwangsverheiratet.

– In Deutschland muss afghanischen Mädchen und Frauen immer internationaler Schutz gewährt werden. Die Anerkennung als ‘prima facie’-Flüchtlinge ist dafür eine mögliche gute Lösung.

– Die de-facto Autoritäten müssen das grausame Muster gezielter Angriffe auf Angehörige der Hazara in Afghanistan sofort unterlassen.

Photo-Aktion
Wir bieten euch Botschaften an, um eure Solidarität mit Schülerinnen und Frauen in Afghanistan zu zeigen.
– STOPPT DIE ANGRIFFE AUF DIE HAZARA

– WIR GEDENKEN DER OPFER IM KAAJ EDUCATIONAL CENTER

– AFGHAN GIRLS AND WOMEN, WE STAND WITH YOU

– HAZARA GIRLS AND WOMEN, WE STAND WITH YOU

Druckt diese Botschaften aus.
Macht Fotos von diesen mit euch oder fotografiert Andere.
Postet diese Fotos auf Instagram oder schickt eure Fotos an info@amnesty-afghanistan.de
Wichtig: Vergesst nicht, die Menschen, die Ihr fotografiert, unterschreiben zu lassen, dass sie damit einverstanden sind, dass man ihr Foto in den Social Media postet. Dafür gibt es ein Formular im Intranet

Bitte als Tagg einfügen:
@amnestysasia @amnesty_de @amnestywomen @amnestyfrauen

Bitte als Hashtags einfügen:
#EndGenderPersecution, #HazaraGirl, #SpeakUpforAfghanWomen einfügen.

Es wäre auch super, wenn Ihr Aktivist*innen, Influencer*innen, Freund*innen und jede/jeden, die/der sich für die Frauen und Mädchen in Afghanistan einsetzt, zur Teilnahme an dieser Online-Aktion bewegen könntet.

Öffentlichkeitsaktion
Ihr könnt auch die Botschaften ausdrucken und an einem öffentlichen Platz die Schilder aufstellen, um der Opfer zu gedenken.