ECUADOR: ERNEUTER ANGRIFF AUF UMWELTSCHÜTZERIN

Mitglieder der Sarayaku-Gemeinschaft feiern am 12.08.2012 ein Gerichsturteil, dass die Rechte von Indigenen in Ecuador stärkt

Am 29. September wurde das Haus der Umweltschützerin Margoth Escobar vorsätzlich in Brand gesetzt. Sie könnte weiterhin in Gefahr sein. Es ist dieses Jahr bereits der vierte Anschlag auf Mitglieder des Frauenkollektivs „Mujeres Amazónicas“, das sich für das Land, das indigene Territorium und den Umweltschutz im Amazonasgebiet von Ecuador einsetzt. Werden Sie bis zum 16. November aktiv und setzen Sie sich für Margoth Escobar ein.

ZUR SACHLAGE:

Am 29. September wurde das Haus der Umweltschützerin Margoth Escobar in Puyo, in der Provinz Pastaza im Amazonasgebiet von Ecuador vorsätzlich in Brand gesetzt. Das Feuer hat nicht nur ihr Zuhause zerstört, sondern auch Handelsware, die sie gemeinsam mit anderen Händler_innen zusammengetragen hatte, um sie zur Weihnachtszeit zu verkaufen. Margoth Escobar ist Mitglied des Kollektivs „Mujeres Amazónicas“, einer Organisation überwiegend indigener Frauen, die sich für den Schutz des Landes, des indigenen Territoriums und der Umwelt im ecuadorianischen Amazonasgebiet einsetzen. In diesem Jahr wurden bereits drei andere indigene Menschenrechtsverteidiger_innen desselben Kollektivs bedroht und angegriffen. Die ecuadorianischen Behörden schützen sie bisher weder wirksam noch haben sie die Täter_innen identifiziert. Daher könnte Margoth Escobar weiterhin in Gefahr sein. Am 1. Oktober gab der Leiter der Feuerwehr von Puyo bekannt, dass der Brand im Haus von Margoth Escobar ihrer Brandexpertin zufolge vorsätzlich gelegt wurde. Am 2. Oktober erstattete Margoth Escobar Strafanzeige bei der Generalstaatsanwaltschaft der Provinz Pastaza. Bisher wurden ihr keine Schutzmaßnahmen angeboten.

FORDERUNGEN VON AMNESTY INTERNATIONAL ZU DIESEM FALL:

  • in Abstimmung mit Margoth Escobar und mit ihrem Einvernehmen wirksame und angemessene Schutzmaßnahmen für ihre Sicherheit und ihre Unversehrtheit und die ihrer Familienangehörigen
  • umgehende, umfassende und unparteiische Untersuchung zur Brandstiftung im Haus von Margoth Escobar und Prüfung, ob die Brandstiftung im Zusammenhang mit ihren Aktivitäten als Menschenrechtsverteidigerin steht.
  • Rechtsstaatliche Verfolgung der Verantwortlichen
  • Anerkennung der wichtigen und rechtmäßigen Tätigkeit von Menschenrechtler_innen in Ecuador, einschließlich die der Aktivist_innen, die sich in Landrechts- und Umweltfragen engagieren

Weitere Informationen zum Fall von Margoth Escobar und Hinweise wie Sie sich einsetzen können, finden Sie hier.

Und weitere Eilaktionen finden Sie wie immer hier.

11. Dezember 2020