Die Künstlerin Liu Xia, Witwe des Friedensnobelpreisträgers Liu Xiaobo, ist Berichten zufolge aus China ausgereist und auf dem Weg nach Deutschland.
Patrick Poon, China-Experte bei Amnesty International, zu den aktuellen Entwicklungen: “Es ist großartig, dass Liu Xia endlich frei ist und ihre Verfolgung und rechtswidrige Festsetzung durch die chinesischen Behörden ein Ende hat – fast ein Jahr nachdem Liu Xiaobo unter unwürdigen Umständen viel zu früh starb.
Liu Xia hat ihrem zu Unrecht inhaftierten verstorbenen Ehemann immer zur Seite gestanden und den Schikanen der chinesischen Behörden getrotzt. Obwohl die chinesischen Behörden versucht haben, sie zum Schweigen zu bringen, hat sie sich unermüdlich für die Menschenrechte eingesetzt. Nach acht Jahren unter rechtswidrigem Hausarrest besteht nun allerdings Anlass zu ernsthafter Sorge um ihre Gesundheit. Jetzt müssen auch die Schikanen gegen Liu Xias Angehörige in China endlich ein Ende haben.”
Hintergrund
Liu Xia wurde rechtswidrig unter Hausarrest gestellt, nachdem ihr zu diesem Zeitpunkt inhaftierter Ehemann, der Schriftsteller Liu Xiaobo im Jahr 2010 den Friedensnobelpreis erhalten hatte. Auch nach seinem Tod im Juli 2017 wurde Liu Xia weiter von Angehörigen der Staatssicherheit streng überwacht. Selbst ihre engsten Freunde konnten sie nur mit Einschränkungen telefonisch erreichen.
Im April sagte sie in einem Telefongespräch mit dem in Deutschland im Exil lebenden Dichter und Schriftsteller Liao Yiwu, dass sie “darauf vorbereitet sei”, im Hausarrest zu sterben. Am 2. Mai 2018 veröffentlichte Liao Yiwu eine Aufzeichnung dieses Telefonats.
Quelle: amnesty.de